Vs.: Kreuz mit Kugeln in den Ecken. Rs.: Kapelle mit einem Kreuz Hackspuren Durchmesser: 15 mm
Numismatische und historische Analyse des Erzbistum Mainz Obol, Otto III (983–1002), ND
Einführung
Der Obol, oder Hälbling, aus dem Erzbistum Mainz, geprägt während der Regierungszeit von Otto III (983–1002), ist ein seltener und bedeutender Beleg frühmittelalterlicher deutscher Münzprägung. Mit dem Erhaltungsgrad F (Fein) und Peck-Marken, katalogisiert als Dannenberg 780, Walther 9 und Bonhoff 1705, wiegt diese Silbermünze 0,35 Gramm und hat einen Durchmesser von 15 mm. Mit einem Kreuz mit Kugeln in den Ecken auf der Vorderseite und einer Kapelle mit Kreuz auf der Rückseite verkörpert diese Münze die kirchliche Macht von Mainz und die imperialen Ambitionen der ottonischen Dynastie. Ihre Seltenheit in Kombination mit ihrem historischen Kontext macht sie zu einem wertvollen Stück für Numismatiker und Historiker, die das Heilige Römische Reich im späten 10. Jahrhundert erforschen.
Historischer Kontext
Otto III., 983 im Alter von drei Jahren zum König der Deutschen gekrönt und von 996 bis zu seinem Tod im Jahr 1002 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, war eine zentrale Figur der ottonischen Dynastie. Seine Herrschaft, zunächst von Regenten wie seiner Mutter Theophanu und seiner Großmutter Adelaide geleitet, zielte darauf ab, die Pracht eines christlichen Reiches nach römischem Vorbild wiederzubeleben. Die Politik Otto III.s legte großen Wert auf die Stärkung kirchlicher Institutionen, wobei das Erzbistum Mainz eine zentrale Rolle als spirituelles und politisches Zentrum spielte. Die Erzbischöfe von Mainz, oft kaiserliche Kanzler, hatten erheblichen Einfluss, was die Münzstätte von Mainz zu einem wichtigen Produzenten von Münzen machte, die sowohl religiöse als auch weltliche Autorität symbolisierten.
Geprägt während der Regierungszeit von Otto III. (983–1002), spiegelt dieser Obol die wirtschaftliche und symbolische Rolle der Münzprägung im Heiligen Römischen Reich wider. Die Periode war geprägt von Bemühungen, die Wirtschaft durch konsistente Silbermünzen zu stabilisieren, die für Handel und Tribute in einem dezentralisierten Reich unerlässlich waren. Das Vorhandensein von Peck-Marken – kleinen Testschnitten oder Kratzern – zeigt, dass die Münze auf ihre Silberreinheit geprüft wurde, eine gängige Praxis im mittelalterlichen Europa, um Vertrauen in die Währung zu gewährleisten, insbesondere in Regionen mit aktiven Handelsnetzen, einschließlich solcher, die von Wikingerhandel entlang des Rheins beeinflusst waren.
Numismatische Beschreibung
Vorderseite
Die Vorderseite zeigt ein Kreuz mit Kugeln (Pellets) in den Ecken, ein minimalistisches, aber symbolisch reichhaltiges Design. Das Kreuz, ein universelles christliches Emblem, unterstreicht die religiöse Autorität des Erzbistums Mainz, während die Kugeln wahrscheinlich dekorative oder münzspezifische Marker darstellten. Das Fehlen einer Inschrift ist typisch für kleinere Nominal wie den Obol, wobei klare Ikonographie Vorrang hatte, um die Erkennbarkeit bei lokalen Transaktionen zu gewährleisten.
Rückseite
Die Rückseite zeigt eine stilisierte Kapelle mit einem Kreuz, ein Motiv, das in ottonischer Münzprägung häufig vorkommt und den Status von Mainz als bedeutendes kirchliches Zentrum hervorhebt. Das Kapellendesign symbolisiert die spirituelle und weltliche Macht der Kirche, wobei das Kreuz die christliche Grundlage der kaiserlichen Herrschaft verstärkt. Die Einfachheit des Designs spiegelt den praktischen Zweck des Obols als Bruchnominal für den täglichen Gebrauch wider.
Material und Spezifikationen
Aus Silber geprägt, wiegt die Münze 0,35 Gramm und hat einen Durchmesser von 15 mm, was mit dem Obol oder Hälbling übereinstimmt, einem kleinen Nominal für geringfügige Transaktionen. Ihr F-Grad zeigt moderate Abnutzung, wobei die Peck-Marken auf aktive Zirkulation und Tests auf Echtheit hinweisen. Der Silbergehalt sicherte ihre Zuverlässigkeit im Handel, insbesondere im Rheinland, wo Mainz ein wichtiges wirtschaftliches Zentrum war.
Numismatische Bedeutung
Der Mainz Obol ist ein seltenes erhaltenes Beispiel ottonischer Münzprägung, das die Schnittstelle von kirchlicher und kaiserlicher Autorität im späten 10. Jahrhundert widerspiegelt. Seine geringe Größe und sein Gewicht machten ihn ideal für den lokalen Handel, während seine christliche Ikonographie das Erzbistum Mainz mit dem größeren imperialen Projekt von Otto III verband. Katalogisiert als Dannenberg 780, Walther 9 und Bonhoff 1705, erhöht seine Seltenheit seinen Reiz für Sammler und Gelehrte.
Die Peck-Marken liefern Beweise für die aktive Nutzung der Münze im Handel und bieten Einblick in mittelalterliche wirtschaftliche Praktiken, bei denen die Überprüfung der Silberreinheit entscheidend war. Die Motive von Kreuz und Kapelle betonen die Rolle der Kirche bei der Standardisierung der Münzprägung und der Durchsetzung von Autorität in einem fragmentierten Reich. Die Herstellung der Münze in Mainz, einer führenden Münzstätte, unterstreicht die Bedeutung der Stadt im Währungssystem des Heiligen Römischen Reiches, wo kirchliche Zentren oft die Münzproduktion kontrollierten.
Dieser Obol zeugt auch von den technischen und künstlerischen Fähigkeiten der Mainzer Münzstätte, die trotz der Herausforderungen einer dezentralisierten Wirtschaft Münzen von gleichbleibender Qualität produzierte. Seine Verbindung mit Otto III verbindet ihn mit einer transformativen Periode in der europäischen Geschichte, die von Bemühungen geprägt war, das Reich unter einer christlichen imperialen Ideologie zu vereinen.
Schlussfolgerung
Der Erzbistum Mainz Obol aus der Regierungszeit von Otto III (983–1002) ist eine seltene und ausdrucksstarke Reliquie des frühmittelalterlichen Deutschlands. Sein Kreuz- und Kapellendesign, seine leichte Silberzusammensetzung und sein peck-markierter Zustand spiegeln die wirtschaftlichen, religiösen und politischen Dynamiken des Erzbistums Mainz in der ottonischen Ära wider. Als Produkt eines bedeutenden Münzzentrums verkörpert er die Verschmelzung von kirchlicher Macht und imperialem Ehrgeiz. Für Numismatiker und Historiker bietet diese Münze eine greifbare Verbindung zur Herrschaft von Otto III und der komplexen Geschichte des Heiligen Römischen Reiches im späten 10. Jahrhundert.
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