Hephthaliten

Die Hephthaliten waren ein Nomadenvolk, welches sich etwa im 4. Jahrhundert n. Chr. über Pakistan, Afghanistan, Iran und Kaschmir ausbreitete. Die ethnische Herkunft dieses Reitervolkes ist nicht eindeutig. Es wird debattiert, ob sie zu den Hunnen zählen, da auf einigen ihrer Münzen die Aufschrift „Hion“ eingeprägt ist. Viele Münzen aus Hephthaliten sind Silbermünzen und stammen zum Großteil aus Lösegeldforderungen, die sie an die Sasaniden stellten. Die Hephthaliten nahmen während eines Krieges deren König Peroz gefangen und erpressten so etwa eine Menge von 1500 kg Silbermünzen. Nach einem weiteren Krieg im Jahr 484 fiel König Peroz und die Hephthaliten übernahmen das Gebiet Baktrien.

Dort begannen sie, nach Vorbild der sasanidischen Silbermünzen, eigene Münzen zu prägen. Im Geldverkehr wurden diese mit eigenen Kontermarken versehen. Viele weitere Münzen wurden von diesen Silbermünzen inspiriert und wurden somit nachgeahmt. Meist handelt es sich bei den Nachahmungen um Münzen der Kuschana, aber auch um ein paar skythische und griechische Münzen. Einige Münzen, welche den Hephthaliten zugeordnet werden, können auch anderen Ursprungs sein, da über die Jahrhunderte zahlreiche Völker in diesem Gebiet lebten. Es wird vermutet, dass diese Münzen von sasanidischen Arbeitern gefertigt wurden, die von den Hephthaliten, nach der Schlacht mit König Peroz in Gefangenschaft gerieten.