Anatolien

Das antike Anatolien im westlichen Kleinasien gilt als Geburtsstätte der Münze. Die ersten mit königlichem Siegel gestempelten und in ihrem Gewicht justierten Metallstücke werden dem Volk der Lyder zugeschrieben und auf das 7. Jahrhundert vor Christus datiert. Für diese frühen Prägungen wurde Elektron verwendet, eine natürliche Legierung aus Gold und Silber.

Löwenköpfe und Herrscherdarstellungen

Nach den bildlosen Elektronmünzen entstand eine Reihe von Löwenkopfprägungen mit Inschriften, gewichtet nach dem milesischen Münzfuß. Einer der bekanntesten auf Münzen aus Anatolien verewigten Herrscher ist wohl der Lyderkönig Krösus um 550 vor Christus, der heute für unermesslichen Reichtum steht. Neben dem lydischen Königshaus durften reiche Privatpersonen und Gouverneure ihren Namen auf Gold- und Silbermünzen prägen.

Bei einem Hortfund im ephesischen Artemision wurden unterschiedliche Nominale aus Silber und Gold mit Darstellungen von Hähnen, Ziegen, Greifen, Pferdeköpfen und Robben ergraben. Abbildungen von Herrschern wurden unter den Persern üblich, die ab der Mitte des 6. Jahrhunderts über Kleinasien herrschten. Aus dieser Zeit sind hauptsächlich Silber-Siglos der Achämeniden erhalten, die immer einen nach rechts laufenden und bewaffneten Herrscher zeigen.