Kreuzfahrer

Jerusalem war neben Santiago de Compostela das bedeutsamste christliche Wallfahrtsziel des Mittelalters. Nach seiner Eroberung durch die Seldschuken rief der damalige Papst Urban II. 1095 zum Heiligen Krieg auf. Damit begann der erste von insgesamt sieben Kreuzzügen. In den folgenden knapp 200 Jahren zogen Ritter aus ganz Europa, darunter Gottfried von Bouillon, Richard Löwenherz und Friedrich Barbarossa, ins Heilige Land, um Jerusalem zu befreien.

Die nach der Rückeroberung Jerusalems gegründeten Kreuzfahrerstaaten schufen ein Münzsystem, das islamische, byzantinische und europäische Elemente vereinigte. Unter Münzen Mittelalter Kreuzfahrer fallen ihre Prägungen sowie die des Johanniterordens auf Rhodos. Ebenso zählen die nach dem vierten Kreuzzug in Griechenland und auf den ägäischen Inseln geprägten Münzen dazu. Bemerkenswerte Prägungen sind der "Davidsturm" Balduins III. und die "Grabeskirche" Amalrichs IV. aus dem Königreich Jerusalem.

Leitwährung der Kreuzfahrerstaaten war der silberne Denier. Der Besant war 60 Denier wert und damit die wertvollste Münze. Er basierte auf dem arabischen Dinar und dem byzantinischen Solidus. Der kupferne Obolus entsprach einem halben Denier und die Pougeoise einem halben Obolus.

Goldmünzen der Kreuzfahrer, "Saracenati" genannt, sind Nachbildungen arabischer Dinare mit geringerem Gewicht und unechten kufischen Aufschriften. Als Papst Innozenz IV. diese unchristlichen Darstellungen verbot, erhielten die Münzen ein Kreuz im Münzbild und Legenden mit christlichen Inhalten in arabischer Schrift.