Römische Provinzialprägungen

Römische Provinzialprägungen (auch: Lokalbronzen, Griechisch-römische Münzen, Greek Imperials) Während der römischen Kaiserzeit erhielten viele griechische Städte, teils mit jahrhundertealter Münzprägetradition, vom Kaiser das Privileg verliehen, eigene Münzen, meist aus Bronze und für den lokalen Umlauf, zu prägen. Von Augustus (27 v. - 14 n.) bis Diocletian (284 - 305) erhielten so über 600 Städte von Spanien im Westen bis Mesopotamien im Osten die Gelegenheit, sich auf eigenen Münzen zu präsentieren und etwa ihre Gründungsmythen, Sportveranstaltungen, besondere Tempel und Gebäude oder Magistraten und Priester vorzustellen oder sich selbst zu feiern als "erste, grösste und schönste" Stadt Ihrer Gegend. Die Münzen zeigen dabei in der Regel das Bild des Kaisers oder eines Familienmitglieds auf der Vorderseite, die Rückseite ist den städtischen Motiven gewidmet. Viele Orte prägen daneben auch quasi-autonome Münzen ohne Abbildung des Kaisers. Die Prägungen liefen dabei parallel zu den im ganzen Imperium gültigen Reichsmünzen um, in den meisten Fällen durften nur unedle Metalle verwendet werden. Ausnahmen bildeten die bedeutenden Münzstätten von Kaisareia in Kappadokien, Antiochia in Syrien und vor allem Alexandria in Ägypten. Die Anzahl verschiedener Prägungen ist unüberschaubar, einige zehntausend unterschiedlicher Münzen sind überliefert. Während einige Städte nur kurz oder sporadisch prägten (in Spanien etwa endet die Prägetätigkeit noch während der Julisch-Claudischen Epoche) waren andere sehr ausgabefreudig (allein für das nicht so sehr bedeutende Nikopolis an der Donau sind mehrere tausend Prägungen bekannt !). So kann kein Sammler hoffen, jemals "komplett" zu werden. Der Reiz des Sammelns der "Greek Imperials" liegt vielmehr darin, aus der schier unerschöpflichen Typenvielfalt sich die besonders interessanten Aspekte und Motive herauszupicken. Auch besteht hier die Möglichkeit seltene, sehr seltene oder bisher unbekannte Münzen für relativ bescheidene Preise zu erwerben.