Byzanz

Das byzantinische Münzwesen als eigenständiges Sammelgebiet der Numismatik ist im Wesentlichen durch zwei Münzarten gekennzeichnet, die die über 1000-jährige Historie Byzanz‘ in eindrucksvollen Prägungen widerspiegeln: dem Solidus und einer Vielzahl verschiedener Bronzemünzen.

Die Geschichte des byzantinischen bzw. Oströmischen Reiches beginnt im Jahre 395 n. Chr. mit der Teilung des sogenannten Imperium Romanum in eine westliche und eine östliche Hälfte und endet mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453. Aufgrund seiner geografisch günstigen Lage am Bosporus war das auch unter dem Namen „Nova Roma“ bekannte Konstantinopel, das über ein gut organisiertes Finanzwesen verfügte, ein bedeutender Warenumschlagplatz der damaligen Zeit, an dem zahlreiche, durch byzantinisches Reichsgebiet führende Handelsrouten zusammenliefen.

Die Münzgeschichte des byzantinischen Reiches wird bestimmt durch den namentlich an die römische Goldwährung angelehnten goldenen Solidus, der aufgrund der hohen Wirtschaftsleistung des Imperiums bis ins 11. Jahrhundert hinein als Leitwährung im Mittelmeerraum galt. Aufgrund der damaligen hohen Prägeauflagen sind die Münzen auch heute noch unter Sammlern in großer Zahl im Umlauf. Neben dem Goldsolidus bestand das Münzsystem ursprünglich aus den bronzenen Nummi, die in den Nominalen 40, 20, 10 und 5 Nummi – zeitweise auch mit anderen Nennwerten – geprägt wurden und ein stilisiertes Abbild des oströmischen Kaisers Anastasios I. zeigen.